Automatisierung in der Druckindustrie


Januar 2022

«Ein intelligentes ERP-System senkt die Kosten»

Künstliche Intelligenz zur Standardisierung, Scrum für die agile Abwicklung von Projekten, integriertes JDF, automatisierte Logistik – damit lassen sich grosse Einsparpotenziale realisieren. Was ein ERP-System heute können muss, erläutert Urs Vogel, CEO der uTraxx AG. 

Welche Lösungen bietet uTraxx? 

Viele verschiedene! Welche Lösung jeweils passt, hängt primär davon ab, ob das Unternehmen eine eigene Print-Produktion hat, oder nicht. Hinzu kommt, dass ein grosses Unternehmen mit verschiedenen Standorten und Geschäftsfeldern eine andere Lösung benötigt als ein Digitaldrucker oder eine Agentur. Unsere Komponenten und Apps sind als Baukastensystem aufgebaut, wodurch sehr viele Varianten möglich sind. 

In welcher Form erleichtert Ihr System die Arbeit? 

uTraxx standardisiert und verschlankt Prozesse. Wird dasselbe Produkt von verschiedenen Sachbearbeitern kalkuliert, kommt unser ERP-System immer zur selben Lösung, der Produktionsprozess wird agil gesteuert und angepasst – beides spart natürlich Zeit und Kosten. In den meisten Unternehmen ist die Fertigung ja bereits so stark rationalisiert, dass hier weitere Optimierungen nur noch durch einen unverhältnismässig hohen Aufwand möglich sind. Für die Standardisierung nutzen wir künstliche Intelligenz, Methoden wie Scrum oder Kanban unterstützen die agile Abwicklung von Projekten, JDF integriert die Produktion, auch die Logistik ist automatisiert. Neu können wir übrigens mit den von uns eingebauten Algorithmen die Kalkulation direkt ab PDF abwickeln – das erleichtert und beschleunigt den Prozess zusätzlich. 

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Welche Einsparpotenziale ergeben sich für den Anwender?

Wir gehen von einer Verdoppelung der Kapazitäten im Verkaufsinnendienst und im Projektmanagement aus. Beim Ausschiessen ist die Zeitersparnis noch deutlich höher. Wenn Sachbearbeitung und Projektmanagement rationalisiert werden, generiert das echte Kosteneinsparungen. Wichtig ist mir, dass wir durch unsere intelligente Software und die damit verbundene Standardisierung und Automatisierung Räume schaffen, die Mitarbeitende für kreative Tätigkeiten oder den Dialog mit den Kunden nutzen können.


Und was ist jetzt genau der Unterschied von einem ERP-System zu einem MIS? 

Anders als eine herkömmliche Branchenlösung (MIS), ist unser ERP-System eine Plattform mit vielen kombinierbaren Bausteinen. Damit entstehen Lösungen, die sich dem Unternehmen anpassen – und nicht umgekehrt. Zuerst kommt das Unternehmen, dann die Software, die sich an Best Practice orientiert. Zudem muss man ganz klar sagen, dass nur ein alles umfassendes ERP-System eine industrielle analoge und digitale Produktion erlaubt. Neue Geschäftsfelder lassen sich so ebenfalls leicht abdecken. MIS sind häufig aus älteren auftrags- und kalkulationslastigen Branchenlösungen entstanden; dementsprechend sind sie auf den Verwaltungsbereich ausgerichtet. Das greift heute zu kurz. Nehmen wir den Webshop als Beispiel. Damit er funktioniert, muss er Bestandteil eines ERP sein, die Abwicklung über Schnittstellen ist nicht ausreichend.

Wie flexibel ist Ihre Lösung? 

uTraxx liefert einen vorkonfigurierten Standard, der dank unserer flexiblen Plattform schnell anpassbar ist. Die Kunden können bestehende Apps modifizieren oder sogar eigene Apps selbst entwickeln. Dafür stellen wir eine einfach zu nutzende Entwicklungsumgebung, auch mit Low-Code-Technik, zur Verfügung. Viele unserer Kunden nutzen die Möglichkeiten, um ihren eigenen USP zu generieren.

Wie sehen die Schnittstellen aus?

uTraxx erlaubt die Verbindung zu jeder beliebigen modernen Schnittstelle (API). Konkret bedeutet das: Verbindung zu Vorstufen-Workflowsystemen über JDF Level 2 mit detailliertem Stripping, Verbindung zu weiteren Verarbeitungsanlagen, JMF-Level-3-Rückschnittstellen aus der Produktion, Anbindung bestehender Webshops, Anbindung von Asset Management Systemen, DATEV, CO2-Kompensation und Einkaufsplattformen wie Zaikio. 

Sehen Sie die Notwendigkeit zur Verbindung mit Workflow-Systemen?

Unbedingt: Die JDF-Integration sollte direkt ab Ausschiesser aus der Kalkulation mit Stripping erfolgen, die JMF-Rückmeldungen sollten ausgewertet werden, wo sinnvoll. JDF-Anbindungen, die nur Level 1 und ungefähre Bogenbeschreibungen liefern, sind nicht sinnvoll.

Wo geht es Ihrer Ansicht nach hin? Wie sieht die Druckerei der Zukunft aus?

Die Druckindustrie muss sich noch stärker industrialisieren. Der Drucksaal wird sich zum reinen Industriebetrieb entwickeln, während parallel Räume für agenturartige, kreative Dienstleitungen entstehen. Der Digitaldruck wird auch im Grossformat immer präsenter und bietet mit seinen Möglichkeiten neue Perspektiven für die Erzeugung neuer Produkte. Offsetdruck mit Sammelformen wird durch den Digitaldruck verdrängt werden. Personalisierung, Mediamatik, Agenturleistungen und Logistik werden zunehmend wichtig. Der Kunde wird künftig unterscheiden zwischen dem unpersönlichen Online-Drucker und dem gut aufgestellten Druckunternehmen mit persönlicher Beratung und einem umfassenden Betreuungsangebot. 

Neu hat uTraxx neben dem Firmen-Stammsitz in der Schweiz auch eine Tochtergesellschaft in Deutschland. Was hat Sie dazu motiviert?

Deutschland erlaubt uns, in einem grösseren Markt zu wachsen. Zudem finden wir in Deutschland viele Unternehmen, die von der Grösse und Ausrichtung sehr gut zu unserer Philosophie passen. Um unsere deutschen Kunden noch besser bedienen zu können, verlagern wir die Beratung in diesen Markt. 

Publiziert in: print.de und Grafische Palette 1/2022

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